Was kann ein Barcodescanner?
… und welche Rolle spielt er in Zusammenhang mit dem DMS bei der Digitalisierung der eigenen Geschäftsprozesse?
Barcodes und Barcodescanner sind nicht nur im Einzelhandel verbreitet. Auch in vielen, anderen Betrieben erfüllen sie eine wichtige Aufgabe. Dabei erfüllen sie ihr volles Potenzial immer erst dann, wenn die ausgelesenen Daten automatisiert an die entsprechenden Softwaresysteme weitergeleitet werden. Dazu ist eine Anbindung der Barcodescanner an die jeweilige Softwarelösung von Nöten. Im Folgenden wollen wir uns daher einmal etwas näher mit dem Zusammenspiel von (Barcode-)Scannern und DMS-Software auseinandersetzen und aufzeigen, in welchen Bereichen Unternehmen dadurch ein Mehrwert entsteht.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Barcodescanner?
Ein Barcodescanner ist ein Datenerfassungsgerät, welches unterschiedliche Barcodes lesen und weitergeben kann. Bei einem Barcode (auch Strichcode genannt) handelt es sich um eine optoelektronisch lesbare Schrift aus unterschiedlich breiten, parallel zu einander verlaufenden Strichen und Lücken.
Wie funktioniert ein Barcodescanner?
Die in dem Strichcode enthaltenen Daten werden somit durch den Code in binären Symbolen abgebildet und lesbar gemacht. Ausgelesen werden die enthaltenen Daten dann letztlich durch einen Barcodescanner. Im Zuge der digitalen Transformation ist es mittlerweile auch möglich, Barcodes mithilfe entsprechender Kameras auszulesen. Auch vielen Privatpersonen wird dieses Verfahren bereits vom eigenen Smartphone geläufig sein.
Barcodes und QR-Codes im Alltag
So gibt es beispielsweise gesonderte Apps, mittels welcher Nutzer durch Auslesung des Barcodes über die eigene Smartphone-Kamera prüfen können, ob ein Produkt beispielsweise einen Inhaltsstoff enthält, auf den der Nutzer allergisch reagiert. Betriebe wie Restaurants oder andere Einrichtungen des Gastgewerbes nutzten insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie QR-Codes, um Gästen die eigene Speisekarte in digitaler Ausführung bereitzustellen. Speisekarten konnten auf diesem Wege einfach über das eigene Smartphone abgerufen werden.
Arten von Barcodescannern
Es gibt unterschiedliche Arten von Barcodelesegeräten, die alle mit eigenen Vor- und Nachteilen einhergehen. Im Wesentlichen ist zwischen den folgenden Arten zu differenzieren:
- Lesestifte,
- Durchzugsleser für Barcode-Karten,
- Laserscanner,
- CCD-Scanner und
- Kamera-Scanner.
Barcode-Lesestifte sind sehr erschwinglich in der Anschaffung und zudem sehr robust. Dafür sind sie jedoch auch nicht in der Lage, neue, zweidimensionale Barcodes zu erfassen und bieten im Vergleich zum Scannen ein relatives langsames und unkomfortables Erfassen. Auch Durchzugleser für Barcode-Karten haben den Nachteil, neue, zweidimensionale Barcodes nicht auslesen zu können. Dem gegenüber stehen ebenfalls geringe Anschaffungskosten sowie eine einfache Bedienung. Bei einem CCD-Scanner wird ein schmaler Abschnitt des Barcodes in seiner gesamten Breite erfasst. Auch hier ist jedoch das Erfassen neuer, zweidimensionaler Barcodes nicht möglich. Vorteilhaft ist neben der leichten Anwendung auch die vergleichsweise hohe Auflösung.
Laserscanner
Es gibt unterschiedliche Arten von Laserscannern. Von linearen Laserscannern über Laserscanner mit linearem Raster, bis hin zu omnidirektionalen Laserscannern und Laserscannern mit rotierendem Raster sind die Auswahlmöglichkeiten groß. Im Wesentlichen werden bei allen Arten ein oder mehrere Laserstrahlen auf einen Barcode gerichtet. Über optische Systeme werden sie dann linienförmig über den Barcode geführt – und das in sehr hoher Geschwindigkeit. Durch die hellen und dunklen Streifen des Barcodes wird das Licht dann unterschiedlich stark reflektiert. Das reflektierte Licht wird dann von einer Optik erfasst und in elektrische Signale umgewandelt.
Scanner der neuen Generation
Sogenannte Kamera-Scanner zählen zur neusten Generation der Barcodeleser. Sie werden auch als sogenannte „Imager“ bezeichnet und erfassen den Barcode, wie der Name bereits suggeriert, mithilfe einer kleinen Kamera. Imager ermöglichen die Dekodierung von Codes mit einer sehr hohen Informationsdichte. Dafür sind sie jedoch auch vergleichsweise teuer.
Scannen mit dem Smartphone
Auch Handy-Scanner sind im Wesentlichen dieser Kategorie unterzuordnen, da hierbei die Kamera des jeweiligen Mobiltelefons zum Einsatz kommt. Mithilfe einer Reihe unterschiedlicher Anwendungen ist es auf diesem Wege möglich, ein- oder zweidimensionale Codes bzw. Barcodes zu erfassen und sich dann direkt auf dem mobilen Endgerät nähere Informationen anzeigen zu lassen.
Geschichte der Barcodes
Grundfunktion eines jeden Barcodelesegerätes ist es, die im Barcode enthaltenen Informationen auszulesen. Seine Ursprünge hat der Barcode selbst dabei bereits im Jahre 1949. Zu dieser Zeit wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika von den zwei US-Amerikanern Norman Joseph Woodland und Bernard Silver ein Patent für den Strichcode eingereicht, welches drei Jahre später, im Jahr 1952, erteilt wurde.
Runde Barcodes? Der Strichcode in den Anfängen
Woodland und Silver entwickelten auch eine Strichcode-Variante, in welcher die Striche als konzentrische Kreise mit unterschiedlicher Dicke angeordnet waren. Aufgrund der Ineffizienz dieses Modells wurde der Ansatz jedoch später verworfen.
Die zündende Idee kam angeblich am Strand
Die Idee für den Strichcode kam Woodland dabei übrigens angeblich am Strand, als er mit dem Finger eine Art Code in den Sand malte. Er übernahm auch später eine Schlüsselrolle in der Entwicklung eines Barcode-Standards. Silver konnte dieser Entwicklung nicht mehr Zeuge werden; er verstarb ein Jahr, nachdem er und Woodland das Patent an ein Elektronikunternehmen verkauften (vgl. bluhmsysteme.com, 08.08.2022).
Barcodes und das DMS
Heutzutage spielen Barcodes auch im Bereich des Dokumentenmanagements eine wichtige Rolle. Moderne Dokumentenmanagementsysteme ermöglichen es Unternehmen, Barcodes einzuscannen und auszulesen.
Scannen, identifizieren, generieren
Einige Systeme können dabei auch selbst Barcodes generieren oder etwas unterschiedliche Arten von Barcodetypen auslesen. Diese Funktionen sind jedoch nicht zwingend bei jedem DMS im Standard verfügbar. Unternehmen, die diese Funktionen benötigen, sollten diese daher explizit im Lastenheft aufführen. Sie haben zudem darüber hinaus die Möglichkeit, im Vergleichstool direkt nach DMS-Software zu filtern, die Barcodes scannen und identifizieren oder sogar selbst generieren kann.
OCR und DMS
In Bezug auf das Dokumentenmanagement spielt übrigens noch eine weitere Technologie der Informationserfassung eine wichtige Rolle: Die optische Zeichenerkennung (OCR).
Informationserkennung in unterschiedlichen Branchen
Barcodes kommen heutzutage in den unterschiedlichsten Branchen zum Einsatz und sind aus unserer aller Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Frage, in welcher Branche Barcodes zum Einsatz kommen, ist somit eigentlich hinfällig. Vielmehr stellt sich die Frage, in welcher Branche sie nicht zum Einsatz kommen. In jenen Bereichen, in denen Barcodes nicht gebräuchlich sind, kommen zumeist andere Arten der Direktbeschriftung zum Einsatz.
Der DataMatrix Code
So gibt es beispielsweise den DataMatrix-Code; einen der bekanntesten 2D-Codes. Entwickelt wurde er von der Acuity Corp. In den Vereinigten Staaten der 1980er-Jahre. Zu den Haupt-Anwendungsbereichen des DMCs zählen die Produktion (mittels Laser), die Automobilbranche (mittels Nadelprägung) oder auch das Dokumentenhandling wie beispielsweise dem Postversand. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Barcodes und Barcodescanner elementarer Bestandteil der Informationserfassung und -verteilung in der heutigen Zeit sind.
Fazit: Barcode-Funktionen im DMS
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Barcodes ein wesentliches Medium der Informationsdarstellung und somit aus unser aller Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Unternehmen, deren Prozesse das Generieren oder Auslesen von Barcodes beinhalten, sollten dies bei der DMS-Auswahl bedenken und Anforderungen in diesem Bereich entsprechend in das eigene Lastenheft aufnehmen.
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